Design Thinking: Für wen ist das eigentlich?

31. August 2025

Vielleicht ist dir der Begriff „Design Thinking“ schon mal begegnet – und du fragst dich: „Was hat das mit mir zu tun?“ Ganz schön viel, wie sich zeigt! Design Thinking ist kein exklusives Werkzeug nur für Designer*innen oder Manager*innen grosser Konzerne. Es ist ein flexibles Mindset und Methodenbaukasten, mit dem Menschen aus allen Lebensbereichen kreative Lösungen für ihre Herausforderungen finden können.

Für wen eignet sich Design Thinking?

Für alle, die bereit sind, Probleme aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und eigene, manchmal unerwartete Wege zu gehen. Ja, das erfordert oft Mut, denn Lösungen am Ende des Prozesses können dich aus der Komfortzone holen. Erfahrungsgemäss liefern sie aber auch die nötige Portion Energie. Egal, ob du in einem Start-up arbeitest, Lehrkraft bist, in der Sozialarbeit tätig bist, in einem Konzern arbeitest oder als Elternteil im Alltag vor Herausforderungen stehst – Design Thinking bietet dir einen offenen Rahmen, in dem Vielfalt und Kreativität leben dürfen.

Menschzentriert, experimentierfreudig, empathisch

IDEO, die Design- und Innovationsfirma, die Design Thinking massgeblich geprägt hat, beschreibt es so: „Design Thinking ist eine menschzentrierte Methode, die Kreativität und Rationalität verbindet, um Innovation zu fördern.“ Diese Haltung ist geprägt von Neugier, Offenheit und dem Glauben daran, dass in jedem von uns kreative Kräfte schlummern.

Genau hier setze ich in meinen Coachings an: Nicht nur zu verstehen, was Menschen tun, sondern auch warum sie es tun. Das bedeutet, echte Verbindungen herzustellen, zuzuhören und mitzufühlen – statt fertige Lösungen aufzuzwingen. Fehler gehören dazu – nicht als Defizit, sondern als Chance zum Lernen und Wachsen. Damit dies gelingt, braucht es Mut zu experimentieren.

So kannst du starten: Praktische Übungen für den Einstieg

  1. Nutzer*innen verstehen – Empathie-Map erstellen
    Notiere dir eine Person oder Zielgruppe, die von deinem Problem betroffen ist. Zeichne ein Raster mit vier Feldern: Sagen, Denken, Fühlen, Tun. Fülle es mit deinen Beobachtungen und versuche, dich wirklich in diese Person hineinzuversetzen. Was motiviert sie? Was frustriert sie? Wo liegen die Pain Points dieser Person oder Gruppe?

  2. Problem neu formulieren – „Wie können wir…?“
    Wandle deine Empathie-Erkenntnisse in eine offene Frage um, die Lösungen einlädt. Zum Beispiel: „Wie können wir es Menschen leichter machen, nachhaltiger einzukaufen?“

  3. Ideen finden – Brainwriting
    Setze ein Zeitlimit von 10 Minuten und schreibe möglichst viele Ideen auf (Quantität vor Qualität). Alle schreiben still und ohne Diskussion auf kleine Zettel. Danach tauscht ihr aus, ergänzt und kombiniert.

  4. Prototyp bauen – Einfach anfangen
    Wähle eine Idee und baue einen einfachen Prototypen – das kann eine Skizze oder ein Bastelmodell sein. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, deine Idee greifbar zu machen.

  5. Testen und lernen
    Zeige deinen Prototyp Menschen aus deiner Zielgruppe, sammle ehrliches Feedback und beobachte, wie sie reagieren. Nutze das Feedback, um deine Idee weiterzuentwickeln.

Warum funktionieren diese Übungen?

Weil sie Offenheit, aktives Zuhören und Experimentierfreude fördern. Fehler gehören dazu und liefern wertvolle Erkenntnisse. Durch den Perspektivenwechsel verlässt du starre Denkmuster und findest frische Einsichten. Wichtig ist: Diese Methode passt zu kleinen, persönlichen Projekten genauso wie zu grossen gesellschaftlichen Herausforderungen.

Dein persönlicher Gewinn mit Design Thinking

●      Tieferes Verständnis für die Perspektiven anderer

●      Kreative und systematische Problemlösungskompetenz

●      Mut, Neues auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen

●      Werkzeuge für bessere Zusammenarbeit und Inspiration im Team

●      Mehr Flexibilität und Offenheit für Wandel und Innovation

Ein paar Übungen zum Mitnehmen

●      Empathie üben: Frag neugierig, beobachte unvoreingenommen und höre wirklich zu.

●      Fehlerfreundlich denken: Erlaube dir und anderen, Fehler zu machen – sie sind Rohstoff für Neues.

●      Prototypen bauen: Schnell einfache Modelle erstellen, auch wenn es unfertig wirkt.

●      Feedback holen: Wiederhole Testschleifen und frage deine Nutzer*innen nach ehrlicher Meinung.

Fazit

Aus meiner Erfahrung mit Einzelpersonen, Teams und sogar Kindern ist klar: Design Thinking ist eine Haltung – kreativ, menschlich und experimentierfreudig. Es kann auf jede*n und fast jede Fragestellung angepasst werden. Wer neugierig und mutig ist, findet hier eine Methode, die inspiriert und wirklich weiterbringt.

Du möchtest Design Thinking für dein nächstes Projekt nutzen? Ich begleite dich gern dabei!

Quellen und Inspiration: IDEO Design Kit sowie Praxiserfahrungen.